Beschneidung bzw. Zirkumzision bei Männern / Kindern: Informationen in Kürze

OP-Leuchte im Operationssaal

Die Beschneidung des männlichen Geschlechts trägt den medizinischen Fachbegriff der Zirkumzision. Die Entscheidung für eine männliche Beschneidung kann aus verschiedenen Hintergründen notwendig oder auch gewollt sein. Einige Patienten wünschen eine Beschneidung aus rein ästhetischen bzw. auch aus hygienischen Gründen, da sie die Optik ansprechender finden und die Reinigung deutlich erleichtert wird. Bei anderen wiederum wird eine Zirkumzision von der Religion gefordert bzw. erfolgt aus rituellen Hintergründen (z.B. Beschneidung bei Kindern / Säuglingen). Auch kann der Eingriff medizinisch indiziert sein.

So liegt bei Personen, die unter einer Vorhautverengung (einer sogenannten Phimose) leiden, in der Regel eine medizinische Indikation (medizinischer Grund) vor. Die Vorhautverengung geht einher mit Schmerzen beim Zurückziehen der Vorhaut, die vor allem bei einer Erektion deutlich werden. Bei Kleinkindern wird im Allgemeinen bis zum schulfähigen Alter abgewartet, da sich die Verengung der Penisvorhaut bis dahin möglicherweise selbst reguliert hat. Eine Beschneidung sollte immer von einem Facharzt (Urologen, Kinderchirurgen) vorgenommen werden, um mögliche Risiken bzw. Komplikationen zu minimieren und ein stilvolles Ergebnis hinsichtlich der Optik zu erreichen. Die als risikoarme und kleine Operation eingestufte Zirkumzision bleibt trotzdem ein Eingriff, bei dem Komplikationen auftreten können. Hier sind leichte Schmerzen, Blutergüsse, Schwellungen, Nachblutungen oder bspw. Wundinfektionen zu nennen. In sehr seltenen Fällen kann es zu einer erneuten Verengung kommen oder die Eichel bzw. die Harnröhre kann im Zuge des Eingriffs verletzt werden.

Eine Beratung durch einen Facharzt der Urologie hinsichtlich der Vor- und Nachteile einer vollständigen (radikal) oder teilweisen (partiell) Beschneidung kann hilfreiche Informationen zur Entscheidungsfindung liefern, welche Form der Zirkumzision empfehlenswert ist. Für die Durchführung des Eingriffs stehen dem Urologen unterschiedliche Techniken zur Verfügung. Jede Technik kann verschiedene Ergebnisse erzielen, die sich hauptsächlich in der Straffheit der Penishaut widerspiegeln. So gibt es einige Varianten, wo mehr von der äußeren oder mehr von der inneren Penisvorhaut entfernt wird. Die Optik und das spätere Empfinden sollten daher konkret in Rücksprache mit dem Patienten erörtert werden. Viele Urologen wählen die „Freihandtechnik“ aus, um eine Zirkumzision durchzuführen. Hierbei wird nach Wunsch des Patienten an den vorher gewählten Linien mit einem Skalpell geschnitten. Die Wunde wird im Anschluss wieder vernäht (mit selbstauflösenden Fäden) oder bei der Wahl einer nahtfreien Technik verklebt.

Neben der Freihandtechnik gibt es noch andere Beschneidungstechniken, bei denen weitere Utensilien / Werkzeuge zum Einsatz kommen. Bei Verwendung der Mogan-Klemme wird über die nach vorn gezogene Vorhaut (über die Eichel) eine Klemme gelegt und fixiert. Die überstehende Vorhaut wird mit einem Skalpell entfernt. Ähnlich verhält es sich mit der Zangentechnik, nur das hierbei zuerst Klammern zum Fixieren dienen und dann die Zange angelegt wird. Oberhalb der Zange, die zum Abklemmen dient, wird dann geschnitten. Als weitere Hilfsmittel sind noch der Circ Ring und die Gomco- und Tara Klemme zu nennen. Bei Kleinkindern, die unter einer Vorhautverengung leiden, wird oftmals auch die Methode der „Plastibell Glocke“ verwendet. Eine aus Kunststoff hergestellte Glocke, die in vielen Größen erhältlich ist, wird über die Eichel gebracht und die Penisvorhaut wird darüber gelegt. An gewünschter Stelle wird durch das Festziehen eines Bandes in einer vorgegebenen Einkerbung die Haut abgschnürt.

Finden Sie in einem individuellen Beratungsgespräch heraus, welche Technik das für Sie bestmögliche Endergebnis erreichen kann. Die hier dargelegten Informationen dienen nur als kurze Auskunft zum Thema Beschneidung bzw. Zirkumzision. Für weitere bzw. nähere Erläuterungen nehmen Sie bitte Kontakt mit Dr. Ghafur am Kompetenz-Standort für Beschneidungen in Köln auf.

Kurzinterview mit Dr. Said Ghafur - Experte für Beschneidungen

Frage: Wie lange führen Sie bereits Beschneidungsoperationen (Zirkumzisionen) durch?
Antwort: Zirkumzisionen führe ich seit 1986 durch.

Frage: Wie hoch ist die Anzahl der von Ihnen jährlich durchgeführten Beschneidungen?
Antwort: Es sind etwa 150-180 Beschneidungen, die ich jährlich durchführe.

Frage: Es gibt verschiedene Techniken / Methoden der Beschneidung. Welche wenden Sie an?
Antwort: Eine radikale (komplette) Vorhautentfernung ist die Methode der Wahl bei den Beschneidungen aufgrund der religiösen oder nichtreligiösen Traditionen. Diese Routine-Methode ist auch die Methode der Wahl bei Erwachsenen. Bei den Neugeborenen bis zum vollendeten 3. Lebensmonat wird die Plastibell-Technik in lokaler Betäubung eingesetzt.

Frage: Zu welchem Beschneidungsstil raten Sie Ihren Patienten? Welcher Stil wird gewünscht?
Antwort: Die Low and tight Variante ist der bevorzugte Stil und wird am meisten von den Patienten gewünscht. Die high and tight Variante sowie Teilbeschneidung (plastische Zirkumzision) wird auf Wunsch des Patienten angeboten.

Frage: Wann lehnen Sie die Durchführung einer Beschneidung / Zirkumzision ab?
Antwort: Bei Hypospadien, akutem Balanoposthitis (Eichelentzündung) und Gerinnungsstörung.

Frage: Ambulant oder Stationär? Wie wird die Beschneidung bei Ihnen durchgeführt?
Antwort: Der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Auf Wunsch des Patienten oder wenn die postoperative Betreuung des Patienten nicht gewährleistet ist, können wir die Operation unter stationären Bedingungen durchführen.

Das Experten Netzwerk für Beschneidungen

Auf www.beschneidung-experten.de sind zahlreiche Informationen rund um das Thema der männlichen Beschneidung / Zirkumzision aufgeführt. Männer oder Eltern, die auf der Suche nach hilfreichen Auskünften sind, können sich auf dieser Informationsseite belesen. Hier sind Risiken und Nachsorge der Beschneidung beschrieben, ebenso wie die Formen und Techniken.

In Köln wird der Kompetenz-Standort für Beschneidungen von der Urologischen Gemeinschaftspraxis von Dr. Ghafur und Dr. Finke vertreten. Als Mitglied im Experten-Netzwerk führt der erfahrene Urologe Dr. Ghafur die Beschneidung beim Mann / bei Kindern seit Jahren routiniert durch und sieht den Eingriff als einen seiner Operationsschwerpunkte. So bietet das Netzwerk mit seinen Urologen die Möglichkeit für Patienten, deutschlandweit einen Experten zu finden. Zum Netzwerk: www.beschneidung-experten.de